Welches Gericht passt zu welcher Nudelsorten?

10. Juli 2025 | Küchentipps

Tomate und Messer

Nudeln gehen immer – aber nicht jede Nudel passt zu jedem Gericht. Es ist ein bisschen wie die Puzzleteile beim Tetris – jede Form hat ihren Platz.

Hier kommt der große Überblick:

Die 20 häufigsten Nudelsorten

in deutschen Küchen mit Formbeschreibung, Lieblingsgerichten und kleinen Fun Facts.

Spaghetti – Die Universalnudel

Form: Lange, dünne Nudeln
Ideal für: Tomatensaucen, Bolognese, Carbonara, Aglio e Olio
Funfact: Das Wort „Spaghetti“ kommt von „spago“ = „Schnur“. In Italien werden sie selten mit Fleischbällchen serviert (das ist eher eine Erfindung der USA).

Fusilli – Die Drehnudel

Form: Spiralig, gedreht
Ideal für: Pastasalat, Pesto, dicke Saucen
Funfact: Die Spiralform ist kein Zufall; sie wurde entwickelt, damit möglichst viel Sauce „hängenbleibt“.

Makkaroni – Der Klassiker für Auflauffans

Form: Kurze, meist leicht gebogene Röhrchen
Ideal für: Mac & Cheese, Tomatensaucen, Ofengerichte
Funfact: Der Name „Maccheroni“ war im alten Italien ein Überbegriff für alle Nudeln.

Cannelloni – Die Füllrohre

Form: Große, hohle Röhren
Ideal für: Gefüllt mit Ricotta-Spinat, Hackfleisch, Pilzen
Funfact: Cannelloni werden meist roh gefüllt und dann im Ofen gegart (perfekt für Meal Prep).

Linguine – Die flachen Spaghetti

Form: Flach und lang, etwas breiter als Spaghetti
Ideal für: Meeresfrüchte, Vongole, Pesto
Funfact: Linguine heißt „kleine Zungen“. Kein Scherz.

Nudelnester – Die Portionierer

Form: Bandnudeln, zu Nestern aufgerollt
Ideal für: Sahnesaucen, Trüffel, Fischgerichte
Funfact: Praktisch und hübsch. Je nach Sorte ist ein Nest eine Beilagen-Portion.

Spätzle – Der süddeutsche Stolz

Form: Unregelmäßige Tropfen oder Streifen
Ideal für: Käsespätzle, Bratensoße, Wild
Funfact: In Schwaben ein Kulturgut – mit eigenen Pressegeräten, Wettbewerben und Rezepten.

Fettuccine – Die Allround-Bänder

Form: Breite Bandnudeln, etwas schmaler als Pappardelle
Ideal für: Sahnesaucen, Sugo, Gemüsepfannen
Funfact: Die amerikanische Alfredo-Sauce wurde ursprünglich mit Fettuccine serviert.

Risoni – Die Reiskorn-Nudeln

Form: Wie Reiskörner, aber aus Nudelteig
Ideal für: Griechische Küche, Suppen, One-Pot-Gerichte
Funfact: Auch als Orzo bekannt – in Italien gern als „Pastasotto“ verwendet.

Lasagne – Die Nudelplatte

Form: Flache, breite Platten
Ideal für: Lasagne, klar
Funfact: Die älteste „Lasagne“ stammt aus dem Mittelalter, allerdings ohne Tomaten. Die kamen erst später aus Amerika.

Penne – Die Saucefängerin

Form: Kurze Röhren mit schrägen Enden
Ideal für: Saucen mit Stückchen, Aufläufe, Sahnesaucen
Funfact: Penne gibt’s glatt („lisce“) oder mit Rillen („rigate“) – Letztere halten Sauce besser fest.

Farfalle – Die Schleifchennudel

Form: Schmetterlings- bzw. Schleifenform mit gezacktem Rand
Ideal für: Cremige Saucen, bunte Salate, leichte Sommergerichte
Funfact: In Italien werden sie manchmal als „Farfalle al salmone“ mit Lachs und Sahnesauce serviert.

Tagliatelle – Die Bandnudel mit Stil

Form: Flache, lange Bänder
Ideal für: Wildragout, Pilzrahm, Trüffelbutter
Funfact: Aus Bologna. Dort isst man sie klassisch mit ragù alla bolognese (ja, NICHT Spaghetti!).

Rigatoni – Der Rillenprofi

Form: Dicke, kurze Röhren mit Rillen
Ideal für: Fleischsaucen, kräftige Ofengerichte
Funfact: Die Rillen heißen „righe“ und sind  für mehr Sauce = mehr Geschmack da.

Ravioli – Die Taschen voller Glück

Form: Quadratische oder runde, gefüllte Teigtaschen
Ideal für: Saucen oder pur mit Butter und Salbei
Funfact: In der Fastenzeit galten Teigtaschen mit Fleisch drin trotz Fleischverbot als erlaubt, denn man sah es ja nicht…

Tortellini – Die Ringträger

Form: Kleine Ringe mit Füllung
Ideal für: Brühe, Sahnesaucen, Salbeibutter
Funfact: Laut Legende soll ihre Form vom Bauchnabel der Venus inspiriert sein.

Gnocchi – Die Kartoffelteig-Kügelchen

Form: Kleine ovale Nocken mit Rillen
Ideal für: Butter-Salbei, Gorgonzolasauce, Tomatensugo
Funfact: Gnocchi gelten als Pasta – sind aber keine. Sie bestehen meist aus Kartoffelteig, nicht aus Hartweizengrieß oder Mehl.

Hörnchennudeln – Die kleinen Bögen

Form: Gebogene Miniröhrchen
Ideal für: Nudelsalat, Kindergerichte, Suppen
Funfact: Auch bekannt als „Kleine Makkaroni“ – Lieblingsnudel am Kindertisch.

Schupfnudeln – Die Herzhaften

Form: Fingerdick, länglich geformt mit zwei Spitzen, aus Kartoffelteig
Ideal für: Sauerkraut, Pilzpfanne, süß mit Apfelmus
Funfact: Regional auch „Buabaspitzle“ oder „Bubaspitzle“ genannt – gemeint ist das Zipfelchen, also der Schniepi, ihr wisst schon…

Suppennudeln – Die Miniformate

Form: Fädchen, Buchstaben, Sternchen etc.
Ideal für: Brühen, klare Suppen, Kindergerichte
Funfact: Anfänger legen mit den Buchstaben ihre Namen, aber die Profis performen den Songtext von „MfG“ der Fanta 4 in Echtzeit.

Fazit: Form folgt Funktion

Wenn du weißt, wie die Nudel aussieht, weißt du auch, was du damit anfangen kannst.
Du willst, dass die Sauce klebt? Greif zu Rigatoni.
Du brauchst was für Brühe? Nimm Suppennudeln.
Und wenn du nur Spaghetti im Schrank hast – auch gut. Die machen alles irgendwie mit.

Fotos und Namen nahezu aller Nudelsorten

Wenn du eine bestimmte Nudelsorten, ihren Namen oder ihre Form sucht, wirst du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Pastaformen fündig.

Geschrieben von Barbara Stromberg

Barbara Stromberg ist Ex-Journalistin, Texterin und Co-Autorin mit über 20 Jahren Erfahrung in der verständlichen Vermittlung komplexer Inhalte. Sie hat gemeinsam mit Mirko Reeh zahlreiche erfolgreiche Kochbücher veröffentlicht. Ihre Stärke: Sie stellt genau die Fragen, die sich Kochanfänger:innen heimlich denken – und sorgt dafür, dass niemand sich für fehlendes Wissen schämen muss. Als Exilhessin lebt sie seit 20 Jahren in Düsseldorf.

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